Reisebericht Costa Rica

29. Maerz - 02. Mai 2010

 In der Hauptstadt von Costa Rica haben wir im “ruhigen und gemuetlichen” Stadtteil Barrio Amon fuer zwei Naechte in einem Backpacker uebernachtet und an einem Tag die Stadt San Jose erkundet. Am Abend sollte man in dieser Stadt ab ca. 20.00 Uhr nicht mehr alleine unterwegs sein, da es auch in diesem Stadtteil zu dieser Zeit nicht mehr so sicher ist.

Am dritten Tag uebernamen wir unseren Suzuki Jimny Jeep und machten uns auf den Weg Richtung La Fortuna. Dort haben wir ein entspannendes Bad, welches vom aktiven Vulkan Arenal erhitzt wird, genossen und uns von unserer ersten Fahrt erholt. Leider war die Sicht auf den Vulkankrater verhangen und so konnten wir die Lava nicht hinunterfliessen sehen. Jedoch spuckte der Vulkan hausgrosse Brocken nach unten, welche durch die Hitze gluehten. Zudem besuchten wir einen wunderschoenen Wasserfall, wo man herrlich baden kann, jedoch wurde dies uns auch verwehrt, da es aus Kuebeln geregnet hat.

Nach drei Tagen zog es uns weiter nach Monteverde, wo wir in den Nebelwaeldern Santa Elena und Monteverde wandern gingen und dabei diverse Tiere beobachten konnten. Auch haben wir eine Nachtwanderung gemacht, wo wir unter anderem Taranteln, giftige Schlangen, Faultiere, Nasenbaeren und Skorpione gesehen hatten. Aber zu einer unserer Hauptattraktionen gehoerten die Haengebruecken, wo wir ueber die Nebelwaelder und sogar bis zum Vulkan gesehen hatten.

Nach dieser eher aktiven Zeit im Hochland Costa Ricas begaben wir uns an die Nicoyakueste. Am Playa Brasilito fanden wir eine huebsche Unterkunft, wo wir traumhafte Sonnenuntergaenge zu einem kuehlen Bier geniessen konnten. Tags darauf besuchten wir den Playa Conchal, welcher fuer viele Touristen der schoenste Strand von Costa Rica ist. Sein Name verdankt er den millionen Muschelschalen und dem intensiv tuerkisblaufarbenen Meer. Der naechste Halt war im touristischen Playa Tamarindo, welches eher an San Diego erinnert, als an ein gemuetliches Dorf in Costa Rica. Trotzdem gilt es als Top Surfrevier vieler Auswanderer. Da wir es dort nicht lange ausgehalten haben, zogen wir weiter nach Playa Samara. Dort genossen wir die etwas ruhigere und gemuetlichere Atmosphaere und verbrachten so drei erholsame Tage am Strand. Auf der Weiterfahrt nach Montezuma haben wir erstmals gemerkt, weshalb man in Costa Rica Autos mit Vierradantrieb mieten sollte. Auf dem Weg entlang der Kueste mussten wir mehrere Fluesse ueberqueren und es war auch nicht immer klar, wo nun die Strasse wieder weitergeht. Zum Glueck sind uns beim Abtasten, wie tief das Wasser ist, keine Krokodile ueber den Weg gelaufen. So mancher Mietwagen ging auf dieser Strecke schon verloren, da es in der Regenzeit unpassierbar ist. In Montezuma fanden wir eine Unterkunft im Dschungel, wo es nur so von freilebenden Tieren wimmelt. Taeglich besuchten uns Kapuzineraffen, Bruellaffen, Leguane und Krebse. An einem Tag suchten wir Entspannung mit Yoga, wobei dies zu unserer Ueberraschung anstrengender war, als wir angenommen hatten. Mit einem anderen schweizer Paar, Evelyne und Andre, welche wir in Montezuma kennengelernt hatten, machten wir den Ausflug auf die bilderbuch Insel Isla Tortuga, welche als schoenste Insel Costa Ricas gilt. Wir konnten erstmals in Costa Rica im Korallenriff schnorcheln und die Unterwasserwelt bestaunen.

Ab dann sind wir zu viert weitergereist, nahmen von Paquera nach Puntarenas die Faehre und staunten nicht schlecht, als wir bei der Bruecke Rio Tarcoles ca. 30 Spitzkrokodile sahen, die sich in der Sonne aalten. Krokodile dieses Kalibers sind in Costa Rica eine Seltenheit. Unsere Fahrt endete schliesslich in Manuel Antonio, wo wir wegen dem gleichnamigen Nationalpark hingingen. Wir verbrachten einen unvergesslichen Tag im Nationalpark, wo wir unzaehlige Totenkopfaeffchen, welche im Regenwald tobten, gesehen hatten und beim baden in einer malerischen Bucht entspannen konnten, bis Waschbaeren an den Strand kamen und uns wieder ins Staunen versetzte.

Das naechste Ziel war die Karibikkueste, der Weg nach Cahuita fuehrte ueber Puerto Limon, dies ist einer der gefaehrlichsten Orte in Costa Rica. In Cahuita trafen wir auf ein ganz anderes Costa Rica, da die Leute dort urspruenglich von Jamaica sind und der Reggea Groove immernoch deutlich zu spueren ist. Bei einem gemuetlichen Nachtessen zu viert, staunten wir alle nicht schlecht, als ein Faultier zwei Meter von uns entfernt den Baum hochkletterte. Auch im Cahuita Nationalpark durften wir weitere Tiere beobachten, was uns immer Freude macht. Weiter suedlich, in der Naehe von Sixaola, konnten wir das Naturschauspiel miterleben, wo die seltenen und groessten Schildkroeten, naemlich die Lederschildkroeten, Abends an den Strand kommen um ihre Eier zu legen. Dies war ein unbeschreiblich eindrueckliches Erlebnis, da diese Tiere vom Aussterben bedroht sind.

Wir entschlossen uns kurzfristig, einen Abstecher nach Panama auf die Inselgruppe Bocas Del Toro zu machen. Wir waren von den exzellenten Schnorchelbedingungen und dem traumhaften Meer so begeistert, dass die halbe Woche wie im Flug verging.

Das letzte Reiseziel in Costa Rica, der Vulkan Poas, konnten wir nur ueber Umwege erreichen, da es an den Tagen zuvor Erdrutsche und Erdbeben gegeben hat. Endlich dort angekommen, entschieden wir uns fuer eine Unterkunft aus dem Lonely Planet, welche sehr gemuetlich beschrieben war und es hiess, dass es nur mit einem 4x4 Fahrzeug zugaenglich ist. Die Fahrt dorthin bei stroemendem Regen gestaltete sich sehr abenteurlich und wir waren froh, endlich angekommen zu sein. Doch als wir auf einmal feststellen mussten, dass die Lodge ziemlich heruntergekommen war und niemand dort war, mussten wir denselben steilen, unebenen und schlammigen Weg wieder zurueckfahren. Dies war jedoch unmoeglich, da unser kleiner Jimny mit vier Personen und Gepaeck so ueberladen war, dass wir am Hang feststeckten. So mussten alle, bis auf den Fahrer, aussteigen und Andre musste Christoph mehrmals anstossen, damit wir nach laengerer Zeit doch noch zurueck auf die geteerte Strasse kamen. Der ganze Aufwand hat sich aber mehr als gelohnt, als wir am naechsten Tag den Vulkankratersee mit bester Sicht sahen.

So endete unsere Abenteuerreise Costa Rica wieder in San Jose, zurueck an dem Ort, wo wir vor fuenf Wochen starteten, doch mit einer grossen Portion mehr Erfahrung und schoenen Erlebnissen.